Amazon Rückzug aus Google Shopping: Was du jetzt tun musst
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Amazon Rückzug von Google Shopping Ads

Linn Hendricks
28.07.2025
Visuelle Darstellung von Amazons Rückzug von Google Shopping

Amazon zieht sich aus Google Shopping zurück: Auswirkungen, Gründe und Chancen für Händler


Amazon hat sich vollständig aus den Google Shopping Auktionen zurückgezogen und zwar weltweit und über sämtliche Domains hinweg. Dieser Schritt verändert die Dynamik im Onlinehandel grundlegend, senkt den Wettbewerbsdruck im Google-Ads-Ökosystem und schafft neue Chancen für Händler, Marken und Marktplätze. Doch was steckt dahinter und wie lange bleibt dieses Fenster geöffnet?

 

Rückzug mit Signalwirkung: Amazon verlässt Google Shopping weltweit


Amazon war über Jahre hinweg einer der größten Werbetreibenden im Google Shopping Netzwerk. Schätzungen zufolge belegte Amazon in einzelnen Branchen bis zu 30 % der verfügbaren Shopping-Ad-Platzierungen. Mit dem vollständigen Rückzug sind diese Werbeflächen nun wieder verfügbar und eröffnen Retailern neue Spielräume im Wettbewerb um Sichtbarkeit und Klicks.

Der Rückzug betrifft laut Mike Ryan (Head of Ecommerce Insights, SMEC) mehr als 20 internationale Amazon-Domains. Die Auswirkungen sind sofort spürbar. Insbesondere für Wettbewerber, die sich bislang gegen Amazon behaupten mussten.

 

Eine visuelle Darstellung des Rückzugs von Amazon von Google Shopping.

Warum zieht sich Amazon aus Google Shopping zurück?


Die genauen Gründe Amazons für den Rückzug aus Google Shopping sind nicht bekannt, denn ein offizielles Statement seitens des E-Commerce-Riesen steht noch aus. Aber wer weiß, vielleicht wurde zuletzt etwas großzügig gefeiert, sodass nun bei den Werbebudgets genauer hingeschaut werden muss? Venedig soll im Juni ja sehr teuer sein. 😉
Doch Spaß beiseite, ein Blick auf die Entwicklung von Amazons Werbeinvestitionen zeigt klare Tendenzen, die sehr wahrscheinlich zum jetzigen Rückzug beigetragen haben.


Strategischer Kostenhebel – Paid-Kanäle werden reduziert: 

Die Entwicklung war absehbar: Schon seit 2019 reduziert Amazon systematisch seine Investitionen in Google Ads. Laut SEMrush sank der Paid-Traffic von rund 32 Millionen Klicks im November 2019 auf nur noch etwa 5,6 Millionen Klicks vor dem vollständigen Rückzug Mitte 2025. Bereits im Herbst 2022 gab es einen markanten Einschnitt, der möglicherweise durch das Ende pandemiebedingter Sondereffekte bedingt war. Seitdem hat Amazon das alte Traffic-Niveau nicht wieder erreicht.

 

Semrush Daten Graph: Bezahlter Traffic lag 2025 noch bei ca. 5.700.000.

Semrush Daten Graph: Bezahlter Traffic lag 2025 noch bei ca. 5.700.000.


App statt Ads – Verschiebung der Nutzerströme: 

Amazon scheint sich stattdessen zunehmend auf eigene Kanäle zu konzentrieren, insbesondere auf die mobile App, die sich als zentraler Touchpoint etabliert hat. Zwischen 2019 und 2024 stieg die weltweite Nutzung der Amazon-App um 31 %. Deutschland macht etwa 7,6 % des globalen Traffics aus. Dementsprechend dürften sich die Nutzerzahlen hierzulande von ca. 11–12 Mio. auf rund 15 Mio. erhöht haben.

Auch Google Trends zeigt: Das Suchinteresse nach der Marke „Amazon“ geht zurück. Das ist ein weiteres Indiz dafür, dass die Kundenbindung über andere Kanäle erfolgt. 

 

Welche Bedeutung hat der Rückzug für Google?


Verlust eines Top-Werbekunden

Der Rückzug ist auch für Google ein signifikanter Einschnitt. Amazon gehörte zu den größten Werbekunden im Shopping-Bereich. Interne Schätzungen sprechen von einem Budgetrückgang im Bereich hoher zweistelliger bis dreistelliger Millionenbeträge pro Monat.


Druck auf das Ads-Geschäft wächst

Gleichzeitig berichten Quellen aus dem Markt: Viele weitere Großkunden reduzieren ihre Budgets deutlich. Teilweise sogar um bis zu 50 %. Gründe sind unter anderem die konjunkturelle Unsicherheit und verändertes Konsumverhalten. Googles Ads-Geschäft steht damit vor spürbaren Herausforderungen.

 

Welche Chancen ergeben sich für Händler und Marken?


Spielraum für neue Plattformen & Marken

Marktplätze wie OTTO, Kaufland oder Temu könnten gezielt auf die frei gewordene Sichtbarkeit bieten. Vor allem Temu hat seit April 2025 seine globalen Werbeausgaben signifikant erhöht. Der Zeitpunkt scheint kein Zufall zu sein. Doch nicht nur große Plattformen profitieren von der veränderten Marktdynamik, auch für Händler und Marken ergeben sich neue strategische Chancen.


Weniger Wettbewerb = mehr Sichtbarkeit

Bei rund 12 Millionen Klicks für Amazon im Juli 2025 muss man, je nach Klickrate, mit etwa 400 bis 600 Millionen frei gewordenen Impressions rechnen. Diese Impressionen stehen jetzt anderen Playern zur Verfügung. Deshalb empfehlen wir Händlern und Werbetreibenden, diese drei Hebel jetzt aktiv zu nutzen:

  • Sinkende Klickpreise (CPCs) und mehr Impressionen
    Der Wegfall eines starken Wettbewerbers führt zu weniger Preisdruck in Auktionen. Erste Daten zeigen fallende CPCs und steigende Impression Shares bei gleichbleibenden Budgets.
  • Mehr Sichtbarkeit für mittelständische Marken
    Retailer, die bislang von Amazon überboten wurden, haben nun die Chance, in Top-Positionen aufzusteigen – besonders bei Produkten mit hoher Konkurrenzdichte.
  • Neue Spielräume für Google Shopping Strategien
    Jetzt lohnt es sich besonders, in Feedqualität, Bilddaten, Produkttitel und Segmentierungen zu investieren. Eine präzise strukturierte Shopping-Kampagne kann signifikant an Profitabilität gewinnen.

 

Strategische Empfehlungen für E-Commerce-Advertiser


Advertiser haben jetzt die Chance,
günstiger und prominenter sichtbar zu werden und können die Rentabilität ihrer Google Ads-Investitionen dadurch verbessern. Daher lohnt es sich mehr denn je, eine durchdachte Google Shopping-Strategie inklusive Feedoptimierung und Kampagnenstruktur anzulegen. Ganz konkret bedeutet das:

1. Shopping-Feed optimieren

  • Produktdaten aktuell und vollständig halten (Attributpflege: Brand, GTIN, Farbe etc.)

  • Relevante Keywords im Titel und Beschreibung integrieren

  • Hochauflösende Produktbilder einsetzen (mind. 800 × 800 Pixel)

2. Kampagnenstruktur gezielt überarbeiten

  • Klare Trennung von Topsellern, Longtail und neuen Produkten

  • Nutzung von Custom Labels zur Profitabilitätssteuerung

  • Einsatz von ROAS-Strategien mit Zielwertanpassung

3. Wettbewerbsanalyse und Auktionstrends beobachten

  • Auktionsdaten und Impression Shares regelmäßig analysieren

  • Auswirkungen auf CPM/CPC dokumentieren

  • Neue Wettbewerber im Blick behalten

  • Opportunitäten für neue Produktlinien testen

 

Fazit: Eine historische Marktveränderung mit begrenztem Zeitfenster. Du musst jetzt handeln.


Der Rückzug von Amazon aus Google Shopping ist kein kleiner Schritt, sondern ein Wendepunkt. Ob es sich um eine dauerhafte Umstellung oder eine temporäre Strategiepause handelt, ist unklar. Sicher ist nur: Die aktuelle Marktlage bietet ein einzigartiges Zeitfenster und seltene Vorteile, die Händler jetzt aktiv nutzen sollten. Deshalb
bleiben wir dran und beobachten, wie sich die Lage weiterentwickelt.


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